Unser Schatz ist das Salz - ein Lebenselixier für Mensch, Pflanze und Tier
Als Justus von Liebig entdeckte, dass die Mineraldüngung die Erträge von Nutzpflanzen enorm steigern konnte,
führte das im ausgehenden 19. Jahrhundert zu einem regelrechten Boom bei der Suche nach Kalilager-
stätten. Auch die Lagerstätte in Sondershausen wurde so gefunden, aufgeschlossen und abgebaut.
Während des Zechsteins vor ca. 255 Mio. Jahren lag das Zentrum des Zechsteinmeeres in Nord- und Mitteldeutschland. Bei trockenem, heißem Klima und hoher Verdunstung lagerten sich mehrere Sedimentationszyklen mit unterschiedlicher Mächtigkeit und Zusammensetzung von Salzgesteinen aus
dem Zechsteinmeer ab. Die Ablagerungen wurden einzelnen Zyklen oder Folgen zugeordnet.
Hier im Südharzgebiet ist vor allem ein Zechsteinzyklus sehr mächtig und enthält neben anderen Gesteinen auch Steinsalz und die bauwürdigen Kalisalze – das ist die Staßfurt-Folge (Zechstein 2). Zu ihr gehören u.a. das Staßfurtsteinsalz und das Kaliflöz Staßfurt mit den kalisalzführenden Gesteinen Carnallitit und Hartsalz.
Das Kaliflöz Staßfurt ist in Sondershausen von Beginn an bis 1990 abgebaut und vorrangig zu Düngemitteln aber auch als Grundstoff für die Herstellung von Chemikalien verarbeitet worden.
Heute wird dagegen in Sondershausen seit 2005 Staßfurtsteinsalz abgebaut und daraus Streusalz produziert.
Die über hundertjährige Geschichte des Kalibergbaus hat deutliche Spuren hinterlassen.
Unsere Abbauhohlräume befinden sich in 550 -1150 m Tiefe - der bergmännische Begriff dafür ist Teufe.
Und es ist ein sehr umfangreiches Streckennetz entstanden, man kann es mit einer mittleren Großstadt wie Erfurt oder Halle vergleichen.
Gegenwärtig sind zwei Schächte in Betrieb, die als Material-, Förder-, Wetterschacht dienen.
Wetter - bergmännischer Begriff für die untertage benötigte Luft
Wenn Sie zu uns kommen, werden auch Sie über einen der beiden Schächte sicher in unser Bergwerk gebracht.
Unsere Befahrungsroute führt uns auf eine Hauptstrecke in den Bereich des Staßfurt-Steinsalzes und zu einer Strecke, in der Hartsalz und Carnallitit abgebaut worden ist. Der Unterschied vom hellen grauweißen Steinsalz zu den rotgefärbten Horizonten mit der Kalimineralisation ist deutlich wahrnehmbar.
Wir laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit uns, einen kleinen Teil des Streckennetzes zu befahren und sich
auf die Spuren der Bergleute von damals und heute zu begeben und einen Eindruck von der Arbeit untertage zu erhalten.